Wohnungslosigkeit und Vermeidung von Obdachlosigkeit weiter ein wichtiges Thema

Das Thema lässt Husum nicht los, wie auch dieses Jahr im Ausschuss für Soziales und Jugend – der Stadt Husum am 27.04.2021 erneut berichtet wurde.

© BORIS MASLARD/MAXPPP; ILLUSTRATION JEUNES ACHAT IMMOBILIER

Die Zahlen der Statistik sind zwar etwas gesunken aber immer noch auf über dem viel zu hohen Niveau von 2018, so dass sich Obdachlosigkeit und entsprechende Notlagen immer weniger vermeiden lassen.

Durch die stark erhöhten Mittel des Kreises NF für WohnECK , welches als gemeinnützige Gesellschaft von AWO, DW, DIAKO, Brücke, Arche betrieben wird, gelang es auch in Husum vielen (über 100 Personen) auf dem zu teuren Wohnungsmarkt notleidenden Menschen zu helfen und damit tatsächliche Obdachlosigkeit zu vermeiden.

Die Zahl der Einweisungen in Obdachlosenwohnungen und auch die Anzahl der im Obdach lebenden weiblichen Personen ist in 2020 wieder gestiegen, die der Kinder allerdings durch den Auszug einer Großfamilie wieder gesunken. In 2021 ist die Zahl jetzt allerdings wieder steigend.

Die Betreuung und Beratung der Hilfeempfänger, der Wohnungslosen und von Notfällen wird immer aufwändiger, auch um die Personen überhaupt in den Bezug von ALG I, ALG II und anderer Leistungen zu bringen, da diese sowohl den Weiterzahlungsantrag „vergessen„ zu stellen und /oder den Aufwand , Anträge auszufüllen und die nötigen Unterlagen beizubringen, nicht bewältigen können , sich aber auch nicht rechtzeitig Hilfe holen.

Die Hilfslosigkeit der betroffenen Menschen, manchmal sogar die Hilflosigkeit der HelferInnen, als auch die bürokratischen Hürden sind ständig steigend und individuell aber auch vom Betreuungsaufwand manchmal kaum zu bewältigen. Häufig fehlt es wegen des Datenschutzes aber auch an den nötigen Informationen und Hilfestellungen aus den Vermietungsgesellschaften und an Flexibilität, Vertrauen und Entgegenkommen in den Behörden.

Erhöht ist auch die Zahl der nachbetreuten ehemaligen Wohnungsnotfälle, da diese sich aus altem Vertrauen heraus an den Sozialen Dienst zur Vermeidung von Obdachlosigkeit im Sozialzentrum wenden, um Hilfe im SZ bei der Antragstellung und außerhalb des SZ bei Vermietern und Gläubigern zu finden.

Ähnliche Hilfen werden auch durch die Diakonie mit den Ämterlotsen und durch die Betreuung bei den Obdachlosenunterkünften, aber auch durch die Bahnhofsmission, die Wohnungslosenhilfe und Streetwork und auch durch die Migrationsfachstelle, das Mehrgenerationenhaus incl. Familienbildungsstätte (FBS) und andere geleistet.

Für solche Hilfeformen, rechtliche und andere Betreuungen ist weiter ein sehr stark steigender Bedarf zu sehen, da weite Bevölkerungsgruppen im Bereich geringer Einkommen und Sozialleistungsempfänger z.B. Senioren im SGB XII und digital nicht versierte Menschen gerade in Coronazeiten und bei Fortschreiten der Digitalisierung abgehängt sind oder werden.

Dies gilt besonders, wenn sie kein Online Banking machen oder dieses nicht können, wenn sie kein Internet haben oder nutzen können – mangels der nötigen Endgeräte-, nicht scannen oder drucken können – mangels Drucker oder Scanner, da nur so die Papiere schnell genug zu den LeistungsgewährerInnen kommen können. Auch eine E-Mail Adresse ist nötig, die auch täglich auf eingehende Post kontrolliert wird.

 

Der Bürgermeister wies auf Sozialwohnungen im Bau und in den bestehenden u geplanten Bebauungsplänen hin, wofür dann jeweils Investoren für den Sozialwohnungsbau gefunden werden müssen.

Weitere Initiativen hat die Stadtfraktion der SPD ergriffen und durchgesetzt.

Die SPD Husum wird sich auch in Zukunft mit aller Kraft für diesen existentiellen Teil der Wohnungsbaupolitik einsetzen, denn nur durch Schaffung von neuen bezahlbaren Sozialwohnungen und guten Projekte wird sich am Wohnungsmangel für Menschen mit geringen Einkünften etwas ändern. Auch für Hilfestellungen im digitalen Bereich und im Vordruck und Behördendschungel sind wir beruflich und privat immer für Eure und Ihre Anliegen ansprechbar.

Der Bericht findet sich hier.

Jürgen Laage